Montag, 12. August 2013

Tuamotus


Als wir Ua Pou bei schoenstem Wetter und perfekten Wind Richtung Tuamotus verliessen, konnte noch keiner ahnen, dass sich die Wind – und Seeverhaeltnisse doch anders gestalten wuerden als von US – Grib Wettervorhersage vorausgesagt.. Die Ueberfahrt dauerte 4 Tage, und am 2. und 3. Tag gab uns der Pazifik eine Idee von seiner Gewalt. Wellen ueber 4 Meter, bei 30 Knoten Wind beginnt die Windanzeige in schrillem Ton Alarm zu piepsen. Das kannte ich noch nicht, und ausgerechnet in meiner Schicht ging es los. Und da wuchs das erste mal, seit ich auf grosser Pazifikueberquerung bin, das Gefuehl in mir, dass ich jetzt Bitte ganz, ganz gerne nicht hier sein wuerde, viel schoener waere doch so ein nasskalt – trueber Spaetherbsttag in einer grossen Stadt, wo einen wichtige Besorgungen vor die Tuere treiben.. Nach 10 Stunden jedoch war der Spuk vorbei, und am naechsten Tag erreichten wir wohlbehalten Tekaroa, eine der 77 Atolle der Tuamotus. Die Einfahrt in die Lagune ist nicht ganz einfach, es gibt nur eine Einfahrt zwischen dem Riff und je nach Gezeiten geht die Stroemung stark ein – oder auswaerts.

in der Lagune von Tekaroa


Tekaroa ist ein herziges kleines Atoll, zwar mit Flughafen, aber so gut wie ohne Tourismus, und einer herrlichen Lagune, die zum Schnorcheln einlaedt, Dank der zahlreichen Korallen. Ausserdem gibt es hier noch Kokosnuesse (zur Copra – Herstellung) sowie zahlreiche Perlenfarmen.
 

in der Stadt..

..gibt es 2 Kirchen. Hier eine davon


fast jede Familie zuechtet Perlen - gut erkennbar an den hinterm Haus gelagerten Bojen



Gefangen in der Lagune..

Nach 2 Tagen geruhsamen Suedseezauber schlug das Wetter um – die naechsten 10 Tage blies es bis zu 35 Knoten, begleitet von hohen Wellen und Regen. Die einzige Sorge war, ob die Ankerkette haelt – ueberall zahlreiche Korallen, an denen die Kette scheuert, und auch 5mm Aluminiumhaut sind nicht unzerstoerbar.. Das bescherte schlaflose Naechte..

Wenn es untertags ruhiger war, fuhren wir in die “Stadt”, gerade zum oertlichen Festival mit Tanz und Musik waren wir da, ansonsten waren wir viel bei “Ellen” dem Geschaeft, das nicht nur Bier verkauft, sondern auch einen Tisch und Sessel hatte – wenngleich niemand auf der Insel, auch nicht Ellen, eine Konzession zum Ausschank hat. Daher mussten die Flaschen immer unter dem Tisch versteckt werden.. Nicht nur wir wussten die Annehmlichkeiten von Ellen zu schaetzen, auch die lokale Bevoelkerung fand sich regelmaessig zum Sit – In ein. In Englisch – Franzoesischer Mischung, begleitet von wilden Gestikulationen konnten wir uns auch nett Unterhalten.


bei 30 Knoten wars dann nicht mehr ganz so entspannt im Suedseeparadies

die Hunde leben frei hier.. und treffen sich am Kai zum Meerschaun



das Tanzfestival


Gegenueber unseres Ankerplatzes war die naechste Perlenfarm, der wir einen Besuch abstatteten. Den Muscheln wird eine Plastikkugel eingesetzt, wenn die Farbe der Muschel nicht passt, ein Stueck Fleisch der richtigen Farbe, dann kommt die Oyster in eine Netz und die Perle waechst innerhalb eines Jahres heran.


Und wenn wir nicht gerade um die Ankerkette zitterten, schauten wir uns “Kottan ermittelt” an – ein Stueck oesterreichische Nostalgie in der Suedsee – da war mir bisher wirklich etwas entgangen..



Ellen und Ihr Shop

durch polarisierte Brillen kommen die Korallenkoepfe deutlich hervor


Als die Wetterverhaeltnisse es dann endlich gestatteten, verliessen wir Tekaroa, um nach Rangiroa, der groessten der Tuamotusatolle zu segeln – auf dem Weg nach Tahiti.

Das Anker – auf – Manoever dauerte eine gute Stunde, da sich die Kette ordentlich im Riff verhaengt hatte, und kostete die letzte Ankerwinschersatzsicherung. Dann waren wir frei!

Der 2 – Tages – Toern kostete insofern Nerven, da nun fast kein Wind ging, und auch in Rangiroa nur eine schmale Einfahrt, gespickt von Korallen den Weg in die Lagune freigibt. Es war wichtig, die Einfahrt noch bei Tageslicht zu erreichen, moeglichst in der Hightide, um mit der Stroemung einzufahren. - Gerade so geschafft, eine halbe Stunde vor Sonnenuntergang, und voll gegen die Stroemung. Mit unserem 33PS Schiffsdiesel schafften wir es geradeso hinein und fanden einen sicheren Ankerplatz. Rangiroa ist im Gegensatz zu Tekaroa sehr touristisch, die riesige Lagune ist eine beliebte Tauchdestination..




Giant Clam (siehe die "Muschelschuhe" von Tuvalu April 2012)




bei der Fahrt durch den Tiputa Pass begleiten uns Delphine


in der Lagune von Rangiroa - gut sichtbar die Korallen, und das Nobelresort Kia Ora

die Tagtraumer von der Mastspitze aus gesehen!

4 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Hallo Vroni! Nachdem ein befreundeter Blogger gemeint hat, dass es etwas frustrierend ist, wenn niemand kommentiert.... deshalb: ICH LESE!! immer wieder und finds ziemlich super! Liebe Grüße aus Wien! Bist auch mal in Singapur? Ich werde dort ab November wieder anwesend sein...

Cheers, Johannes Gugler (gux)

Veronika Nowak hat gesagt…

schoen, das freut mich total! Singapur im November.. koennt eng warden..

Anonym hat gesagt…

Eng? Blister setzen, festhalten und geht scho'!

Anonym hat gesagt…

Steht Singapur (oder Umgebung) überhaupt am Plan, wenn ja, wann? Ich werd ja vorraussichtlich 8 Monate dort sein...Cheers, gux