Mittwoch, 9. Oktober 2013

Rarotonga

Nach verlassen von French Polynesias Maupiti erreichen wir eine Woche spaeter Rarotonga in den Cook Islands, wo wir von 12. -28. September bleiben. (Captain James Cook, nach dem die Inseln benannt sind, hat die Cook Islands nie gefunden, er fand nur Palmerston, eines der Atolle im Nordwesten)

Zimmer mit Bergblick vom Boot aus..

Nach den schoenen Monaten im franzoesischen Teil von Polynesien war es dann doch sehr toll, in den englischsprachigen Teil weiterzureisen – Rarotonga ist sehr neuseelaendisch gepraegt, die Maoris besiedelten Neuseeland von Rarotonga aus; und aufgrund der relativ kurzen Distanz ist Rarotonga ein beliebter Urlaubsort der Kiwis.


Als wir Morgens durch die schmale Hafeneinfahrt (in den sehr kleinen Hafen) fuhren, waren die Plaetze an der Kaimauer voll und wir ankerten in der Bucht. Was sich keineswegs als Fehler herausstellen sollte, denn die naechsten Tage blies kraeftiger Wind und die Boote an der Kaimauer hatten massive Probleme mit gebrochenen Landleinen und nicht halten wollenden Ankern.



Eine Aenderung ergab sich durch die Ankunft des Containerschiffes – wir mussten in den Fischerhafen ausweichen, damit das Containerschiff (im sehr kleinen Hafen) drehen konnte – das ging sich gerade so aus mit 100m Laenge. Der Fischerhafen, der auf einer Seite begrenzt ist vom Riff und auf der anderen Seite von den Fischerbooten war somit knapp eine Woche unser neues zuhause – es kam naemlich noch ein zweites Containerschiff, und mit dem Zeitplan nimmt man es hier nicht so genau. Ob ein oder drei Tage zum ent- und beladen benoetigt werden, ist dann schon egal..


das Drehen des Containerschiffs im kleinen Hafen - ein Spektakel, es geht sich gerade so aus


Punanga Nui Markt, wo sich Einheimische und Touristen treffen und es wunderbare Waren gibt

 
Trotzdem blieb natuerlich Zeit, die naehere Umgebung zu erkunden – allen voran das “Walmuseum”. Vor der Kueste Rarotongas gibt es Humpback – Wale, die sich uns leider (noch!) nicht gezeigt haben- jetzt ist Walsaison, die frisch geborenen Kaelber schwimmen mit den Muettern. Zum Glueck nicht nur in Rarotonga, sondern auch in Niue und Tonga, unseren naechsten Destinationen.
In Rarotonga gibt es eine sehr aktive Walforscherin, Nan Hauser, die die Behoerden vor einigen Jahren dazu bewegen konnte, die Wale in Rarotonga speziell zu schuetzen. Insofern war das Museum sehr informativ und steigerte das Verlangen ins unermessliche, die Tiere einmal draussen zu sehen..

Landwirtschaft auf Rarotongisch

Tarofeld, der "Spinat" hier

Nicht nur in Avarua, der Hauptstadt, sondern genaugenommen ueberall findet man freilaufendes Huehnervolk. Meist Glucke mit Kueken oder Hahn mit Hennen scheuen sie auch diverse Kaffehaeuser nicht, in denen Touristen versuchen, ungestoert zu essen, gleichzeitig jedoch immer eine Hand freihalten muessen, um die frechen Voegel zu vertreiben. Selbiges natuerlich auch bei den “Local Food Stalls”, den Burgerbuden die sich ueberall hier finden. Hendln moegen auch liebend gerne Pommes Frites..



25 Jahre Westpac - Bank. Wie schoen, das die Angestellten hier alle sehr musikalisch sind! (Waere das wohl moeglich in einer Raiffeisenbank in Oesterreich?)


Jeden Samstag ist grosser Markt gleich gegenueber der Marina, der Punanga Nui Market. Neben allerhand Touristentand gibt es auch tolles Handwerk, Obst und Gemuese, sowie zahlreiche Essensstaende, die einem eine Idee vom Local Food abseits von Burger & Co vermitteln. Schmankerl wie etwa Ananaskuchen mit Schlagobers oder Hendlspiesse bleiben meinen Augen natuerlich nicht verborgen und jeder Samstag ist die reinste Schlemmerei..

eine zahlreichen Kirchen (hier die katholische) schoen vor allem die Inschriften auf den Graebern

Unsere Hauptaktivitaet auf Rarotonga war jedoch das Bergwandern. Herrliche Berge in einem fuer diese Jahreszeit untypisch kuehlem Klima mit noch viel herrlicherer Aussicht ueberzeugen einfach immer wieder. Wenn jedoch zwei Oesterreicher den “Cross – Island – Track” machen, die Inselquerung, und sich ja so gut im Zeichen lesen auskennen, kann es schon mal passieren, dass zwischendurch noch zwei andere Gipfel bestiegen werden (besser: beklettert – es gab keinen Weg mehr nach oben) bevor man wieder am richtigen Pfad landet.. Doch die Muehen war es allemal Wert.

satte Vegetation in den Waeldern





The Needle

einer der Gipfel, die passierten waehrend der Inselueberquerung


In Rarotonga gibt es natuerlich auch, wie ueberall in Polynesien, viele viele Kirchen; nahezu jede Konfession des Christentums ist vertreten. Sehr schade fand ich jedoch, dass jede andere Kirche (Adventisten, Protestanten, Kirche Jesus Christus etc) ein grosses Zeichen “Besucher sind zu den Gottesdiensten herzlich willkommen” trug, bei der katholischen Kirche lautete die Botschaft jedoch “wer am Gottesdienst teilnehmen moechte, hat lange Hosen (Maenner) / Roecke (Frauen) und schulterbedeckende Kleidung zu tragen” Liebe katholische Kirche, ich finde das weder einladend noch nett, und mich wundert es auch nicht, dass mehr und mehr Schaefchen nach neuen Weidegruenden suchen..und die katholische Kirche hat im Vergleich zu anderen Konfessionen tatsaechlich nicht sehr viele Anhaenger in der Suedsee.



Abseits der Kuestenstrasse, im Hinterland


Klettern inklusive!



bei der Lagune im Osten der Insel



Um die Insel herum gab es eine regelmaessige und gute Busverbindung, so war es sehr einfach, auch die im Osten gelegene Lagune zu besuchen. Hervorgehoben werden sollte an dieser Stelle, das es in Rarotonga zwar massig Tourismus gibt, die diversen Hotels und Unterkuenfte jedoch so in der Landschaft situiert sind, dass sie nicht wie Fremdkoerper in den kleinen Orten wirken. Auch ist der Zugang zum Strand ueberall moeglich..
Der Bus war jedoch nicht nur Mittel zum Zweck, sondern auch eine gute Moeglichkeit, von den Einheimischen Interessantes ueber Insel, Oekonomie und Hilfseinrichtungen sowie daraus resultierende Probleme zu erfahren.
Und als einmal eine Einheimische ueber den Versuch eines Italieners, eine Kuhmilchproduktion zu etablieren, sprach, die an mangelndem Futter scheiterte, kam mir die Idee mit der Ziegenmilchproduktion – die Insulaner essen wahnsinnig gerne Ziege hier. Auf die Idee, die Tiere auch zu melken, ist jedoch noch keiner gekommen.. Aber der Wind passte gerade und wir segelten weiter, neuen Ufern entgegen, die da hiessen:
Niue.


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