Nach verlassen von French Polynesias Maupiti erreichen wir eine Woche spaeter Rarotonga in den Cook Islands, wo wir von 12. -28. September bleiben. (Captain James Cook, nach dem die Inseln benannt sind, hat die Cook Islands nie gefunden, er fand nur Palmerston, eines der Atolle im Nordwesten)
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Zimmer mit Bergblick vom Boot aus.. |
Nach den schoenen Monaten im franzoesischen Teil von Polynesien
war es dann doch sehr toll, in den englischsprachigen Teil
weiterzureisen – Rarotonga ist sehr neuseelaendisch gepraegt, die
Maoris besiedelten Neuseeland von Rarotonga aus; und aufgrund der
relativ kurzen Distanz ist Rarotonga ein beliebter Urlaubsort der
Kiwis.
Als wir Morgens durch die schmale Hafeneinfahrt (in den sehr
kleinen Hafen) fuhren, waren die Plaetze an der Kaimauer voll und wir
ankerten in der Bucht. Was sich keineswegs als Fehler herausstellen
sollte, denn die naechsten Tage blies kraeftiger Wind und die Boote
an der Kaimauer hatten massive Probleme mit gebrochenen Landleinen
und nicht halten wollenden Ankern.
Eine Aenderung ergab sich durch die Ankunft des Containerschiffes
– wir mussten in den Fischerhafen ausweichen, damit das
Containerschiff (im sehr kleinen Hafen) drehen konnte – das ging
sich gerade so aus mit 100m Laenge. Der Fischerhafen, der auf einer
Seite begrenzt ist vom Riff und auf der anderen Seite von den
Fischerbooten war somit knapp eine Woche unser neues zuhause – es
kam naemlich noch ein zweites Containerschiff, und mit dem Zeitplan
nimmt man es hier nicht so genau. Ob ein oder drei Tage zum ent- und
beladen benoetigt werden, ist dann schon egal..
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das Drehen des Containerschiffs im kleinen Hafen - ein Spektakel, es geht sich gerade so aus |
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Punanga Nui Markt, wo sich Einheimische und Touristen treffen und es wunderbare Waren gibt |
Trotzdem blieb natuerlich Zeit, die naehere Umgebung zu erkunden –
allen voran das “Walmuseum”. Vor der Kueste Rarotongas gibt es
Humpback – Wale, die sich uns leider (noch!) nicht gezeigt haben-
jetzt ist Walsaison, die frisch geborenen Kaelber schwimmen mit den
Muettern. Zum Glueck nicht nur in Rarotonga, sondern auch in Niue und
Tonga, unseren naechsten Destinationen.
In Rarotonga gibt es eine sehr aktive Walforscherin, Nan Hauser,
die die Behoerden vor einigen Jahren dazu bewegen konnte, die Wale in
Rarotonga speziell zu schuetzen. Insofern war das Museum sehr
informativ und steigerte das Verlangen ins unermessliche, die Tiere
einmal draussen zu sehen..
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Landwirtschaft auf Rarotongisch |
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Tarofeld, der "Spinat" hier |
Nicht nur in Avarua, der Hauptstadt, sondern genaugenommen
ueberall findet man freilaufendes Huehnervolk. Meist Glucke mit
Kueken oder Hahn mit Hennen scheuen sie auch diverse Kaffehaeuser
nicht, in denen Touristen versuchen, ungestoert zu essen,
gleichzeitig jedoch immer eine Hand freihalten muessen, um die
frechen Voegel zu vertreiben. Selbiges natuerlich auch bei den “Local
Food Stalls”, den Burgerbuden die sich ueberall hier finden. Hendln
moegen auch liebend gerne Pommes Frites..
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25 Jahre Westpac - Bank. Wie schoen, das die Angestellten hier alle sehr musikalisch sind! (Waere das wohl moeglich in einer Raiffeisenbank in Oesterreich?) |
Jeden Samstag ist grosser Markt gleich gegenueber der Marina, der
Punanga Nui Market. Neben allerhand Touristentand gibt es auch tolles
Handwerk, Obst und Gemuese, sowie zahlreiche Essensstaende, die einem
eine Idee vom Local Food abseits von Burger & Co vermitteln.
Schmankerl wie etwa Ananaskuchen mit Schlagobers oder Hendlspiesse
bleiben meinen Augen natuerlich nicht verborgen und jeder Samstag ist
die reinste Schlemmerei..
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eine zahlreichen Kirchen (hier die katholische) schoen vor allem die Inschriften auf den Graebern |
Unsere Hauptaktivitaet auf Rarotonga war jedoch das Bergwandern.
Herrliche Berge in einem fuer diese Jahreszeit untypisch kuehlem
Klima mit noch viel herrlicherer Aussicht ueberzeugen einfach immer
wieder. Wenn jedoch zwei Oesterreicher den “Cross – Island –
Track” machen, die Inselquerung, und sich ja so gut im Zeichen
lesen auskennen, kann es schon mal passieren, dass zwischendurch noch
zwei andere Gipfel bestiegen werden (besser: beklettert – es gab
keinen Weg mehr nach oben) bevor man wieder am richtigen Pfad
landet.. Doch die Muehen war es allemal Wert.
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satte Vegetation in den Waeldern |
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The Needle |
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einer der Gipfel, die passierten waehrend der Inselueberquerung |
In Rarotonga gibt es natuerlich auch, wie ueberall in Polynesien,
viele viele Kirchen; nahezu jede Konfession des Christentums ist
vertreten. Sehr schade fand ich jedoch, dass jede andere Kirche
(Adventisten, Protestanten, Kirche Jesus Christus etc) ein grosses
Zeichen “Besucher sind zu den Gottesdiensten herzlich willkommen”
trug, bei der katholischen Kirche lautete die Botschaft jedoch “wer
am Gottesdienst teilnehmen moechte, hat lange Hosen (Maenner) /
Roecke (Frauen) und schulterbedeckende Kleidung zu tragen” Liebe
katholische Kirche, ich finde das weder einladend noch nett, und mich
wundert es auch nicht, dass mehr und mehr Schaefchen nach neuen
Weidegruenden suchen..und die katholische Kirche hat im Vergleich zu
anderen Konfessionen tatsaechlich nicht sehr viele Anhaenger in der
Suedsee.
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Abseits der Kuestenstrasse, im Hinterland |
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Klettern inklusive! |
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bei der Lagune im Osten der Insel |
Um die Insel herum gab es eine regelmaessige und gute
Busverbindung, so war es sehr einfach, auch die im Osten gelegene
Lagune zu besuchen. Hervorgehoben werden sollte an dieser Stelle, das
es in Rarotonga zwar massig Tourismus gibt, die diversen Hotels und
Unterkuenfte jedoch so in der Landschaft situiert sind, dass sie
nicht wie Fremdkoerper in den kleinen Orten wirken. Auch ist der
Zugang zum Strand ueberall moeglich..
Der Bus war jedoch nicht nur Mittel zum Zweck, sondern auch eine
gute Moeglichkeit, von den Einheimischen Interessantes ueber Insel,
Oekonomie und Hilfseinrichtungen sowie daraus resultierende Probleme
zu erfahren.
Und als einmal eine Einheimische ueber den Versuch eines
Italieners, eine Kuhmilchproduktion zu etablieren, sprach, die an
mangelndem Futter scheiterte, kam mir die Idee mit der
Ziegenmilchproduktion – die Insulaner essen wahnsinnig gerne Ziege
hier. Auf die Idee, die Tiere auch zu melken, ist jedoch noch keiner
gekommen.. Aber der Wind passte gerade und wir segelten weiter, neuen
Ufern entgegen, die da hiessen:
Niue.