Als wir Ua Pou bei schoenstem Wetter
und perfekten Wind Richtung Tuamotus verliessen, konnte noch keiner
ahnen, dass sich die Wind – und Seeverhaeltnisse doch anders
gestalten wuerden als von US – Grib Wettervorhersage vorausgesagt..
Die Ueberfahrt dauerte 4 Tage, und am 2. und 3. Tag gab uns der
Pazifik eine Idee von seiner Gewalt. Wellen ueber 4 Meter, bei 30
Knoten Wind beginnt die Windanzeige in schrillem Ton Alarm zu
piepsen. Das kannte ich noch nicht, und ausgerechnet in meiner
Schicht ging es los. Und da wuchs das erste mal, seit ich auf grosser
Pazifikueberquerung bin, das Gefuehl in mir, dass ich jetzt Bitte
ganz, ganz gerne nicht hier sein wuerde, viel schoener waere doch so
ein nasskalt – trueber Spaetherbsttag in einer grossen Stadt, wo
einen wichtige Besorgungen vor die Tuere treiben.. Nach 10 Stunden
jedoch war der Spuk vorbei, und am naechsten Tag erreichten wir
wohlbehalten Tekaroa, eine der 77 Atolle der Tuamotus. Die Einfahrt
in die Lagune ist nicht ganz einfach, es gibt nur eine Einfahrt
zwischen dem Riff und je nach Gezeiten geht die Stroemung stark ein –
oder auswaerts.
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in der Lagune von Tekaroa |
Tekaroa ist ein herziges kleines Atoll, zwar mit Flughafen, aber so gut wie ohne Tourismus, und einer herrlichen Lagune, die zum Schnorcheln einlaedt, Dank der zahlreichen Korallen. Ausserdem gibt es hier noch Kokosnuesse (zur Copra – Herstellung) sowie zahlreiche Perlenfarmen.
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in der Stadt.. |
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..gibt es 2 Kirchen. Hier eine davon |
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fast jede Familie zuechtet Perlen - gut erkennbar an den hinterm Haus gelagerten Bojen |
Gefangen in der Lagune..
Nach 2 Tagen geruhsamen Suedseezauber
schlug das Wetter um – die naechsten 10 Tage blies es bis zu 35
Knoten, begleitet von hohen Wellen und Regen. Die einzige Sorge war,
ob die Ankerkette haelt – ueberall zahlreiche Korallen, an denen
die Kette scheuert, und auch 5mm Aluminiumhaut sind nicht
unzerstoerbar.. Das bescherte schlaflose Naechte..
Wenn es untertags ruhiger war, fuhren
wir in die “Stadt”, gerade zum oertlichen Festival mit Tanz und
Musik waren wir da, ansonsten waren wir viel bei “Ellen” dem
Geschaeft, das nicht nur Bier verkauft, sondern auch einen Tisch und
Sessel hatte – wenngleich niemand auf der Insel, auch nicht Ellen,
eine Konzession zum Ausschank hat. Daher mussten die Flaschen immer
unter dem Tisch versteckt werden.. Nicht nur wir wussten die
Annehmlichkeiten von Ellen zu schaetzen, auch die lokale Bevoelkerung
fand sich regelmaessig zum Sit – In ein. In Englisch –
Franzoesischer Mischung, begleitet von wilden Gestikulationen konnten
wir uns auch nett Unterhalten.
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bei 30 Knoten wars dann nicht mehr ganz so entspannt im Suedseeparadies |
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die Hunde leben frei hier.. und treffen sich am Kai zum Meerschaun |
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das Tanzfestival |
Gegenueber unseres Ankerplatzes war die
naechste Perlenfarm, der wir einen Besuch abstatteten. Den Muscheln
wird eine Plastikkugel eingesetzt, wenn die Farbe der Muschel nicht
passt, ein Stueck Fleisch der richtigen Farbe, dann kommt die Oyster
in eine Netz und die Perle waechst innerhalb eines Jahres heran.
Und wenn wir nicht gerade um die
Ankerkette zitterten, schauten wir uns “Kottan ermittelt” an –
ein Stueck oesterreichische Nostalgie in der Suedsee – da war mir
bisher wirklich etwas entgangen..
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Ellen und Ihr Shop |
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durch polarisierte Brillen kommen die Korallenkoepfe deutlich hervor |
Als die Wetterverhaeltnisse es dann
endlich gestatteten, verliessen wir Tekaroa, um nach Rangiroa, der
groessten der Tuamotusatolle zu segeln – auf dem Weg nach Tahiti.
Das Anker – auf – Manoever dauerte
eine gute Stunde, da sich die Kette ordentlich im Riff verhaengt
hatte, und kostete die letzte Ankerwinschersatzsicherung. Dann waren
wir frei!
Der 2 – Tages – Toern kostete
insofern Nerven, da nun fast kein Wind ging, und auch in Rangiroa nur
eine schmale Einfahrt, gespickt von Korallen den Weg in die Lagune
freigibt. Es war wichtig, die Einfahrt noch bei Tageslicht zu
erreichen, moeglichst in der Hightide, um mit der Stroemung
einzufahren. - Gerade so geschafft, eine halbe Stunde vor
Sonnenuntergang, und voll gegen die Stroemung. Mit unserem 33PS
Schiffsdiesel schafften wir es geradeso hinein und fanden einen
sicheren Ankerplatz. Rangiroa ist im Gegensatz zu Tekaroa sehr
touristisch, die riesige Lagune ist eine beliebte Tauchdestination..
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Giant Clam (siehe die "Muschelschuhe" von Tuvalu April 2012) |
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bei der Fahrt durch den Tiputa Pass begleiten uns Delphine |
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in der Lagune von Rangiroa - gut sichtbar die Korallen, und das Nobelresort Kia Ora |
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die Tagtraumer von der Mastspitze aus gesehen! |