Donnerstag, 22. August 2013

Mo'orea


Mo'orea vom Nordwesten aus gesehen


Unser erster Ankerplatz war im Suedwesten der Insel, bei Vainahe, hinter dem Riff, vor dem sich Surfer an gigantischen Joe-Bos versuchen, den riesigen Wellen, die sich am Riff brechen. Hier blieben wir drei Tage, da es hier neben dem tollen Riff auch sehr viele Delphine gab, denen es zuzusehen einfach Spass macht.. Nebenbei lesen Harald und ich sehr viel, und in Tahiti hat sich auf Alice's Boot die Gelegenheit ergeben, wieder einmal Buecher zu tauschen, ueber die neuen Schaetze muss sich gleich hergemacht warden!

das Wasser ist so klar, da kann vom Dingi aus gestaunt werden..

..hier nocheinmal ohne Bierbauch.
 nachdem jeder ein Buch gelesen hatte, gings weiter in den Norden, in die sog. Cooks Bay. Zu Ehren des grossen Entdeckers traegt die Bay den Namen bis heute. Von dort aus starteten wir unsere "Expeditionen" ins Landesinnere, via Autostop kommt man in kurzer Zeit recht weit.
Cooks Bay - James Cook war hier schon 1777


Nach der Besichtigung des sehr touristischen Ortes Maharepa, dass ausserdem auch ueber eine Post verfuegt (von der oertlichen Post aus schreibe ich regelmaessig diesen Blog) und natuerlich Perlenshops, beschliessen wir, auf den Lookout "Belvedere" ins Innere der Insel zu wandern/autostoppen.
Perlen und Tourismus gibts auch hier

frueh uebt sich, wer ein toller Auslegerkanufahrer warden will
 Der Weg fuehrt entlang der "Rue de Ananas", wo es, wie erwartet, massig Ananasfelder gibt. Uns nimmt ein Stueck weit ein Ananasfarmer mit, wir teilen uns die Ladeflaeche des Pickups mit.. Ananas.
entlang der Ananasstrasse.. Ananasfelder.
 Der Weg fuehrt jedoch nicht nur an Feldern vorbei, zwischenzeitlich finden wir uns in einem Pinienwald wieder, vorbei an Ausgrabungen aus lang vergangener Zeit, vorbei an der oertlichen Landwirtschaftsschule mit einem grossen Schauareal an hier heimischen Pflanzen erreichen wir schliesslich den Lookout.
Blick vom Belvedere auf Opunohu Bay links, Berg Rotui und Cooks Bay rechts, wo wir ankern
 ..und der Berg liegt in den Wolken! Wie schade! Es ist trotzdem sehr unterhaltsam am Lookout, wir waren bereits recht frueh hier, und um 9.30 morgens geht das Touristengeschaeft so richtig los. Eine Quadgruppe loest die naechste ab, "Safari"-jeeps und -busse kommen, Mietautos, Jeder moechte am "Must-do von Mo'orea" gewesen sein.. (ja, und auch eine Gruppe Japaner war da..)
wer haette es gedacht.. Ananas bluehen lila, um wunderschoene..

..herrlich erfrischende, suesse, saftige, Ananas zu werden
 zurueck geht's fuer mich via Opunohu - Tal, um noch mehr Landschaft zu sehen, den "Tropical Garden" wo es neben den Pflanzen, nicht nur interessante Marmeladen zum verkosten (Brotfruchtmarmelade!), sondern auch erfrischende Fruchtsaefte gibt (herrlich nach der langen Wanderung)  sowie vorbei an der ansaessigen Shrimpsfarm. (Kein Bild - man stelle sich vier Becken nebeneinanderliegend mit braeunlichen Wasser darin vor)

der Saftfabrik musste ich dann auch noch einen Besuch abstatten - hier gabs die Verkostung von diversen Fruchtsaeften und -likoeren.. aber auch interessante Info ueber die Landwirtschaft hier.
die Manutea Tahiti Juice Factory am Fusse des Berges Rotui, in der die local erzeugten Fruechte verarbeitet werden

unterwegs auf der Insel, abwechselnd Wandern und Autostoppen


Kirchen gibt es sehr viele in French Polynesien, hinter dieser ist unser Ankerplatz
ja und am naechsten Tag..hatte ich einen herrlichen Muskelkater in den Beinen. Beim Segeln wird vor allem der Oberkoerper beansprucht, das macht sich bei ein bisserl wandern gleich bemerkbar..

Dienstag, 20. August 2013

Tahiti


Nach der ruhigen Zeit auf den Tuamotus geht es weiter nach Tahiti. Die Helligkeit der naechtlichen Stadt Papeete sieht man schon aus 20 Seemeilen Entfernung, morgens kommen wir in der Stadtmarina an. Was fuer ein Gegensatz! Tahiti ist unser erster grosser Versorgungspunkt seit Panama – hier sollen Vorraete aufgestockt und Ersatzteile fuer das Schiff besorgt werden, Harald braucht einen Zahnarzt und ich einen Optiker.

Papeete ist fest in franzoesischer Hand – es gibt hier alles, was das Herz begehrt (ausser Kuemmel, kuenftig gibt es nur noch kuemmelfreie Krautfleckerl und Brot an Bord), natuerlich auch die feinsten Kaese aller Art. (Roquefort! Endlich wieder Schimmelkaese!)


Waterfront in Pape'ete

in der Stadt

Papeete besteht im eigentlichen aus Perlenlaeden, Bars und Restaurants sowie Souvenirshops, ausserdem noch chinesischen Tandlaeden, Modegeschaeften und Banken. Trotzdem oder vielleicht gerade deshalb ist es eine sehr sympatische Stadt! Wir finden gleich nach unserer Ankunft das Brauhaus “Les 3 Brasseurs”, die ausgezeichnetes Bier direkt an der Waterfront brauen.

Abends sammeln sich am grossen Platz neben der Marina die Roulottes – Strassenessen, dass aus Minibussen bzw. in Minigarkuechen gekocht wird – vor allem der chinesische Einfluss macht sich hier bemerkbar.


Aussicht von der Marina Taina



der Markt..

ist ausserhalb am schoensten, dort wo die Blumenkraenze fuers Haar hergestellt werden

im Perlengeschaeft: allerfeinste Perlen aus den Tuamotus, die Qual der Wahl..

Les 3 Brasseurs, das Brauhaus

Stadtmarina

Wir bleiben eine Nacht in der Stadtmarina und nutzen die Annehmlichkeiten von Wasser am Dock um das Boot mal wieder ordentlich zu waschen. Aus Kostengruenden fahren wir am naechsten Tag weiter in die etwas ausserhalb gelegene Marina Taina, wo etwa 500 Boote an Moorings oder am Dock liegen – Boote die entweder aus Panama hersegelten oder von der anderen Richtung, aus Australien oder Neuseeland kamen. Hier treffen wir die ein oder anderen Bekannten von frueheren Destinationen wieder, die ebenfalls westwaerts unterwegs sind. Ich treffe Alice wieder, wir waren in Jamaika kurz gemeinsam auf dem amerikanischen Boot, sie segelt seit Panama bei einem Franzosen mit. Gemeinsam fahren wir Speerfischen – nicht dass wir so viele Fische erlegen, da die Kueste vor Papeete ziemlich leergefischt ist, aber lustig wars, und wir hatten uns im Dingi sitzend und ueber das Riff treibend viel zu erzaehlen.



Die Kanufahrer trainieren fleissig und begleiten unser Boot ein Stueck


In der Marina Taina gab es dann auch noch den persoenlichen Superluxus fuer mich – die erste heisse Dusche seit Dezember in Mexiko. Seife und Haarshampoo funktionieren einfach noch einmal ganz anders in warmen Wasser..

Alice (und ich) mit den Harpunen auf dem Weg zum Speerfischen

Einkaufen.. Mit dem Dingi vom Boot zum Dock, dann zum Supermarkt, alles im Wagerl verstauen, zum Dingi, alles im Dingi verstauen, zurueck zum Boot, alles im Boot verstauen. Easy bei ruhiger See, ansonsten ist alles nass


Da weder Harald noch ich besondere Stadtmenschen sind, verliessen wir Papeete nach einer guten Woche, um weiter Richtung Moorea zu segeln (vielmehr: zu motoren) - die kleine Insel liegt auf dem Weg nach Bora Bora etwa 20km nordoestlich von Tahiti und ist einen Zwischenstop wert.

Montag, 12. August 2013

Tuamotus


Als wir Ua Pou bei schoenstem Wetter und perfekten Wind Richtung Tuamotus verliessen, konnte noch keiner ahnen, dass sich die Wind – und Seeverhaeltnisse doch anders gestalten wuerden als von US – Grib Wettervorhersage vorausgesagt.. Die Ueberfahrt dauerte 4 Tage, und am 2. und 3. Tag gab uns der Pazifik eine Idee von seiner Gewalt. Wellen ueber 4 Meter, bei 30 Knoten Wind beginnt die Windanzeige in schrillem Ton Alarm zu piepsen. Das kannte ich noch nicht, und ausgerechnet in meiner Schicht ging es los. Und da wuchs das erste mal, seit ich auf grosser Pazifikueberquerung bin, das Gefuehl in mir, dass ich jetzt Bitte ganz, ganz gerne nicht hier sein wuerde, viel schoener waere doch so ein nasskalt – trueber Spaetherbsttag in einer grossen Stadt, wo einen wichtige Besorgungen vor die Tuere treiben.. Nach 10 Stunden jedoch war der Spuk vorbei, und am naechsten Tag erreichten wir wohlbehalten Tekaroa, eine der 77 Atolle der Tuamotus. Die Einfahrt in die Lagune ist nicht ganz einfach, es gibt nur eine Einfahrt zwischen dem Riff und je nach Gezeiten geht die Stroemung stark ein – oder auswaerts.

in der Lagune von Tekaroa


Tekaroa ist ein herziges kleines Atoll, zwar mit Flughafen, aber so gut wie ohne Tourismus, und einer herrlichen Lagune, die zum Schnorcheln einlaedt, Dank der zahlreichen Korallen. Ausserdem gibt es hier noch Kokosnuesse (zur Copra – Herstellung) sowie zahlreiche Perlenfarmen.
 

in der Stadt..

..gibt es 2 Kirchen. Hier eine davon


fast jede Familie zuechtet Perlen - gut erkennbar an den hinterm Haus gelagerten Bojen



Gefangen in der Lagune..

Nach 2 Tagen geruhsamen Suedseezauber schlug das Wetter um – die naechsten 10 Tage blies es bis zu 35 Knoten, begleitet von hohen Wellen und Regen. Die einzige Sorge war, ob die Ankerkette haelt – ueberall zahlreiche Korallen, an denen die Kette scheuert, und auch 5mm Aluminiumhaut sind nicht unzerstoerbar.. Das bescherte schlaflose Naechte..

Wenn es untertags ruhiger war, fuhren wir in die “Stadt”, gerade zum oertlichen Festival mit Tanz und Musik waren wir da, ansonsten waren wir viel bei “Ellen” dem Geschaeft, das nicht nur Bier verkauft, sondern auch einen Tisch und Sessel hatte – wenngleich niemand auf der Insel, auch nicht Ellen, eine Konzession zum Ausschank hat. Daher mussten die Flaschen immer unter dem Tisch versteckt werden.. Nicht nur wir wussten die Annehmlichkeiten von Ellen zu schaetzen, auch die lokale Bevoelkerung fand sich regelmaessig zum Sit – In ein. In Englisch – Franzoesischer Mischung, begleitet von wilden Gestikulationen konnten wir uns auch nett Unterhalten.


bei 30 Knoten wars dann nicht mehr ganz so entspannt im Suedseeparadies

die Hunde leben frei hier.. und treffen sich am Kai zum Meerschaun



das Tanzfestival


Gegenueber unseres Ankerplatzes war die naechste Perlenfarm, der wir einen Besuch abstatteten. Den Muscheln wird eine Plastikkugel eingesetzt, wenn die Farbe der Muschel nicht passt, ein Stueck Fleisch der richtigen Farbe, dann kommt die Oyster in eine Netz und die Perle waechst innerhalb eines Jahres heran.


Und wenn wir nicht gerade um die Ankerkette zitterten, schauten wir uns “Kottan ermittelt” an – ein Stueck oesterreichische Nostalgie in der Suedsee – da war mir bisher wirklich etwas entgangen..



Ellen und Ihr Shop

durch polarisierte Brillen kommen die Korallenkoepfe deutlich hervor


Als die Wetterverhaeltnisse es dann endlich gestatteten, verliessen wir Tekaroa, um nach Rangiroa, der groessten der Tuamotusatolle zu segeln – auf dem Weg nach Tahiti.

Das Anker – auf – Manoever dauerte eine gute Stunde, da sich die Kette ordentlich im Riff verhaengt hatte, und kostete die letzte Ankerwinschersatzsicherung. Dann waren wir frei!

Der 2 – Tages – Toern kostete insofern Nerven, da nun fast kein Wind ging, und auch in Rangiroa nur eine schmale Einfahrt, gespickt von Korallen den Weg in die Lagune freigibt. Es war wichtig, die Einfahrt noch bei Tageslicht zu erreichen, moeglichst in der Hightide, um mit der Stroemung einzufahren. - Gerade so geschafft, eine halbe Stunde vor Sonnenuntergang, und voll gegen die Stroemung. Mit unserem 33PS Schiffsdiesel schafften wir es geradeso hinein und fanden einen sicheren Ankerplatz. Rangiroa ist im Gegensatz zu Tekaroa sehr touristisch, die riesige Lagune ist eine beliebte Tauchdestination..




Giant Clam (siehe die "Muschelschuhe" von Tuvalu April 2012)




bei der Fahrt durch den Tiputa Pass begleiten uns Delphine


in der Lagune von Rangiroa - gut sichtbar die Korallen, und das Nobelresort Kia Ora

die Tagtraumer von der Mastspitze aus gesehen!