Montag, 23. April 2012

Tonga

Malo e le lei!

In Tonga, der einzigen Insel in der  Suedsee, die niemals kolonialisiert wurde, ticken die Uhren anders.
Ich komme an einem Samstag abend an, der erste Weg vom Flughafen fuehrt mich in einen Shop zum einkaufen – am Sonntag naemlich, passiert nichts, aber auch wirklich gar nichts in hier. Jeder noch so kleine Laden hat zu, alle Kaffehaeuser und Restaurants haben zu, kein oeffentlicher Verkehr, weil am Sonntag gibts nur eines: Kirche. Es wird natuerlich erwartet dass der Tourist ansich moderat gekleidet – in Schwarz und schwarzem Rock – erscheint, wenn er denn erscheint. Schwarz und mit Bastmatte um die Huefte, da der Koenig kuerzlich verstorben ist und man noch trauert.

Ich komme unter in Tonis Guesthouse, der Besitzer ist vor 23 Jahren aus England ausgewandert und hierhergezogen, ohne jemals seinen typischen englischen Humor und Sarkasmus verloren zu haben. In den naechsten Tagen erfahre ich sehr viel ueber das Leben in Tonga, auch von den Mitarbeitern Mane und Peter.

Mein Aufenthalt in Nuko’alufa, der Hauptstadt, verlaeuft nicht wie geplant drei Tage, sondern meine gesamte Zeit hier. Denn mit den Faehren hier ist das so eine Sache.. die Faehre nach Eua sollte am Dienstag zu Mittag gehen. 3,5 Stunden spaeter entschied man sich, den Hafen nicht zu verlassen – vielleicht morgen? Am Mittwoch gabs dann auch keine Faehre – vielleicht am Donnerstag? – am Freitag sprang dann die Faehre nach Ha’api ein, um schnell nach Eua zu fahren – Rueckkehr ungewiss. (es gibt 2 Faehrgesellschaften hier, keine Faehre ging!) So blieb ich lieber auf Tonga’tapu, der Hauptinsel und machte Tagesausfluege auf die kleine Offshoreinsel Pangamatu – zum Schwimmen, bzw. zu den Blowholes nach Houma und in die “Stadt”.
 Die Abende in Tonis Guesthouse verbrachte ich regelmaessig mit Kavatrinken – das Gebraeu das traditionell Maennern vorbehalten ist hat eine entspannende Wirkung und wird Literweise neben angeregter Plauderei getrunken – das waren die Abende wo Toni und Mane ein klares Bild von Tonga zeichneten. – Eine Infrastruktur fuer Tourismus gibt es hier nur sehr spaerlich – Tonga wird ueberwiegend von Ueberseelaendern finanziert – China etwa hat alle Strassen gebaut, Japan hat viele Schulen gesponsert (und darf dafuer Wale in den Gewaessern fangen), die Verwandtschaft in Neuseeland, Australien, Hawai, Tahiti, etc. Finanziert die Verwandtschaft in Tonga – wer Bitte braucht da noch das Geld der Touristen? –So kann es schon passieren, dass man in einem Strandresort nichts zu essen bekommt und auf Nachfrage nur verwundert gefragt wird, ob man denn nicht seine eigenen Hendln mitgebracht hat? ..

Trotz allem oder gerade deswegen habe ich meine Zeit in Tonga sehr genossen – nach sehr kurzer Zeit kennt man die Menschen in der Stadt bereits und man fuehlt sich einfach wohl!



am Markt gibts Brotfrucht Maniok undCo,

am Fischmarkt die buntesten Fische - bereits in Plastiksackerl verpackt!

bei den Blowholes 1

Blowholes 2

eine der sehr zahlreichen Kirchen - ueberwiegend sieht man hier Mormonen Kirchen

der Koenigspalast

Kulturschaun kann man auch hier, "Stonehenge" von Tonga.

ein Friedhof - die Graeber sind meist mit Bierflaschen geschmueckt, um die unterschiedlichen Stufen zu zeigen, sowie immer! -mit Plastikblumen.

Sonntagstracht zum Kirchgang




Wenn ein Kreuzfahrtsschiff anlegt, wacht die Stadt ploetzlich auf - zahllose Taxis und Tourguides sind unterwegs, und die Preise am Markt steigen um bis zu 300 Prozent.. 

Offshore - Insel Pangaimotu, am Schiffswrack hier kann man schnorcheln


da sind sie also her, diese tollen, riesigen Muscheln!

Abends beim Kava trinken mit Mane und Toni





1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Hi Vroni!

Großartig erzählt! Mann, da kommen gleich Heimatgefühle auf..

Wie hat dir Kava geschmeckt? Ich find, da schläft einem die Zunge ein..

Tolle Reise weiterhin

Liebe Grüße und 'ofa atu

Cäci