Sonntag, 26. Mai 2013

Adios Galapagos!

..und kaum versieht man sichs, sind die 21 Tage auch schon wieder um. Morgen, am 25. Mai gehts wieder weiter - die richtig grosse Reise zu den Marquesas geht los!
Mit dem Suedostpassat koennte es ca. 3 Wochen dauern, und derselbe hat eingesetzt und sollte uns gemuetlich "anschieben". 

Neben zahllosen Konserven ist die Versorgung mit frischem Obst und Gemuese bei einer derartigen Reise natuerlich ein Hit. Deshalb waren wir nochmals am Markt und haben unsere Frischvorraete aufgestockt.
(Fuer Gitte: Nein, wir werden nicht an Skorbut erkranken, falls Du Sorge haettest! weil naemlich..)
Das sind dann so aus:
15kg Zwiebel
1kg Knoblauch
eine Staude (75cm) Mini - Bananen, gruen
3 Krautkoepfe
25 gruene Paprika
4 Ananas, noch gruen
2 Papayas, noch gruen
15 Tomaten, noch gruen
2kg Karotten
2kg Maracujas
30 Eier
5kg gelbe Bananen (vom Nachbarboot, denen ihre Staude zu schnell reif wurde)
2kg Zitronen, noch gruen
2kg Orangen, noch gruen
20kg Erdaepfel
10 Kochbananen, noch gruen
ausserdem: Mehlvorraete um 10kg Vollkorn ergaenzt - zum Brotbacken
Zuckervorraete um 2kg aufgestockt - zum Kuchenbacken
Schokolade! gekauft, wenn auf See das Verlangen so gross wird, dass man Tag und Nacht davon traeumt, ist es gut, 1kg dunkle Ecuador - Schoki (auch gut zum Bananenkuchenbacken) sowie 2 Tafeln ordinaere Milchschokolade an Bord zu haben..

Alles andere haben wir schon in Panama besorgt und haben nun Lebensmittel fuer locker drei Monate an Bord. Wie ich jedoch schon bei der letzten Etappe festgestellt habe, macht Segeln, speziell bei bewegterer See, furchtbar hungrig, deshalb..

Das Boot ist auch fertig - nochmals die Unterseite von Algen und Bewuchs befreit, die Hydraulik (fuer die Pinne) gerichtet, die Windsteuerung gewartet, die Segellatte im Grosssegel wieder eingezogen, den Wassermacher gerichtet (ging auf dem Weg nach Galapagos kaputt) Innenreinigung durchgefuehtt, diverse Kleinarbeiten erledigt.  

Neuerdings wohnen nun zwei Seeloewen auf unserer Badeplattform. Heute kam der Dritte an, aber es war kein Platz mehr, und die beiden anderen haben ihren Platz verteidigt..

Die Segelsaison in Galapagos neigt sich dem Ende zu - die Regenzeit steht vor der Tuer. Als wir ankamen, waren etwa 15 Segelboote in der Bucht, die meisten mit Zwischenziel Marquesas, nun sind es noch insgesamt 6 Segler. Das erklaert wohl das neuerdings erhoehte Seehundaufkommen auf unserem Boot..

Was noch?  Schoen wars, Galapagos ist jedenfalls definitiv eine Reise wert. Wo sonst kann man am Strand zwischen Seeloewenrudeln sitzen, den Iguanas zuschauen und den  riesigen Wasserschildkroeten beim paddeln beobachten.. -genau, am Strand sitzen. Denn mit der Wassertemperatur ist das hier so eine Sache.. Dank Humboldt - und Cromwell - Strom ist das Schnorcheln eine ganz schoen erfrischende Angelegenheit, ohne Tauchanzug haelt man es nicht sehr lange im Wasser aus.
..daher.. Suedsee, ich komme!!


Montag, 20. Mai 2013

Galapagos

(Aktualisiert)

Galapagos!


San Cristobal



Omnipraesent sind die Seeloewen, deshalb musste ich ihnen einen eigenen Eintrag widmen. Aber nicht nur die Seeloewen lassen das tierbegeisterte Herz hoeher schlagen! Die Meeresschildkroeten habe ich ja schon letztes Jahr an der australischen Ostkueste in Mon Repos “erforscht”, als die kleinen damals schluepften. Umso interessanter, wenn man beim Schnorcheln gleich auf 7 (sieben) dieser grossartigen Tiere trifft und die Markierung an den Flossen, die in Australien angebracht wurde, wiedererkennt! Die Wildtiere in Galapagos haben aufgrund der Isoliertheit der Inseln keine natuerlichen Feinde und kennen somit keine Scheu vor dem Menschen. Schon ein Missionar im 15. Jhdt schrieb das “die Voegel hier wirklich dumm sind, man kann sie einfach einsammeln da sie nicht wegfliegen” und das trifft es. Nirgendwo sonst ist Tierbeobachtung so einfach und kommt man so nah an die Tiere heran! Das billigste Urlaubsdomizil sind die Galapagos freilich nicht, man setzt auf wenige, aber zahlungskraeftige Touristen. Selbst mit dem Segelschiff ist man eingeschraenkt – wenn man nicht bereit ist, knapp 2000 Dollar an Permits zu bezahlen, ist man auf eine Insel, bzw. Auf einen Ankerplatz beschraenkt. Was wiederum der Natur zugute kommt. Und es lassen sich auch zu Fuss die besten Schnorchel- und anderen Plaetze erkunden..


die Marineiguas sitzen zuhauf an den Straenden

Eidechserl in allen Variationen an den Wegraendern

und Unterwasser geht s weiter..


Schwimmen mit gleich 7 Meeresschildkroeten..

"unser" Seeloewe am Boot, der uns treu jeden Tag auf ein Schlaefchen besuchen kam

Wie wir alle bisher dachten, war damals, bei der Geburt im Stall zu Betlehem das Kind nicht nur in Windeln gewickelt und in der Krippe gebettet, es waren auch ein Esel und ein Ochse zugegegen. In San Cristobal, Galapagos, fand ich die Wahrheit in der hiesigen Kirche: Es waren nicht Esel und Ochse, sondern Seeloewe, Fregattvogel und Iguana!





21 Tage duerfen wir hierbleiben, und bald schon geht es weiter Richtung French – Polynesia. Der Passat hat die letzten Tage eingesetzt, die Regenzeit auf Galapagos kuendigt sich an, somit wird es Zeit, die Segel zu setzen!


Seeloewen auf Galapagos

(Aktualisiert)
es ist in Worte kaum zu fassen welch Glueck es bedeutet, in Galapagos zu sein, wenn man Seeloewen mag..
In meinem naechsten Leben werde ich -ganz klar- eine Seeloewin werden!

jedem Seeloewen sein Boot...

 nach den Anstrengungen des Spielens und Jagens muss ausgiebig gerastet werden..

Vielweiberei

 Wasserrutschen fuer die Seeloewen, das gibts nur auf den Galapagos



die Jungtiere saufen noch an den Muettern, machen aber schon alleine Unternehmungen..


das "Flossenhoch!" Spiel - Minutenlang unbewegt treiben lassen mit einer Flosse ausserhalb des Wassers..



 Schwimmen mit den Seeloewen - die verspielten Tiere sind neugierig und spielen gerne mit Menschen
wie gesagt, jedem Seeloewen sein Boot.. und wenn das Boot gross genug und nicht mit Stacheldraht gesichert ist, hat eine ganze Kolonie darauf Platz..

Unser Boot - Seeloewe, wir haben ihn aus dem Cockpit verbannt, aber auf der Badeplattform darf er schlafen.

 Rasten mit den Loewen..
 
..und falls man nicht mit dem Wassertaxi zum Steg faehrt sondern mit dem eigenen Dingi, kann es schon mal passieren, dass das Boot von den Jungen eingenommen wird..

Freitag, 17. Mai 2013

SAIL Panama - Galapagos

(Aktualisiert)


Pazifik bei ca. 5 Knoten Wind
Die Ueberfahrt..
14 Tage hat gedauert, was bei einigermassen Wind gewoehnlich 7 Tage dauert. Wir nahmen uns wirklich Zeit fuer die knapp 800 Seemeilen..
Wobei es mit 15 Knoten Wind gut begann. Begleitet von Delphinen, machten wir die ersten Stunden schon unsere 8 Knoten. Dann jedoch schlief der Wind ein, und wir trieben so etwa 3 Tage gen Suedwesten, abwechselnd begleitet von einem Schuh und einer toten Schildkroete.
Einer der zahlreichen Begleiter..
Nun, was macht man so in der Flaute?
Neben ausgiebigem Kochen, dem Harald den Bart bunt einflechten (er trugs nicht mit Stolz, aber mit Fassung) Logbuchschreiben, Gitarrespielen und Lesen natuerlich noch viel ausgiebiger Schlafen - das geben die 4 Stunden Wachwechsel einfach automatisch vor.
Ausserdem stand Sternenhimmel anschauen am Programm, Sternschnuppen zaehlen, Fischen, sowie Sonnenauf – und untergaenge ansehen und kommentieren..
Der Pazifik, der “Sanfte” ist wunderbar zu segeln. Das Meer bewegt sich in sanften, gigantischen Duenen, die je nach Windstaerke total flach oder aufgewuehlt daherkommen.

des Skippers neuer Bart
 
Nach der Flaute kam dann die Wetteraenderung – begleitet von schauerlichen Blitzen (vor allem in der Nacht schauerlich, da man am offenen Meer die Entfernung einfach ueberhaupt nicht mehr abschaetzen kann) und bedrohlichen Wolken kam der Wind. Und der Regen, der etwa 36 Stunden andauern sollte. Und das Leben auf 20 Grad Neigung begann..
vor dem grossen Regen..
 
..genau, in alle Himmelsrichtungen. Auch vor dem Bug
 
Der Kurs von Panama auf die Galapagos ist nicht der einfachste, da die Taldrums, die Windstille Zone um den Aequator herum, ueberwunden werden muss. Die Taldrums aendern sich jedes Jahr ein bisschen. Und der Suedostpassat, auf den wir gehofft hatten, wollte einfach nicht kommen..


diese Seeschwalbe kam eines abends muede an und uebernachtete bei uns im Cockpit, um am naechsten morgen ausgeruht weiterzufliegen

 
Das Leben auf 20 Grad Neigung begann, ein wenig anstrengend zu werden. Beim Kochen festhalten, Schlafen nur moeglich in stabiler Seitenlage oder im Salon, Essen ohne Punkt und Komma und trotzdem abnehmen, da der Koerper den ganzen Tag ausgleicht, Banalitaeten wie Kontaktlinsen einsetzen wurden zum Wagnis etc. Doch der Mensch gewoehnt sich an alles!

Bei der Aequatorquerung gabs dann die Aequatortaufe fuer mich – am 7. Mai um 3.13 morgens Panamazeit, bei 23 Grad und 13 Knoten Wind.. Klingt nach Spass, wars aber nicht. Nicht fuer mich jedenfalls, Harald, der mir den Kuebel voller – gefuehlt- eiskalten Wasser ueber den Koerper schuettete, war ja auch nicht Nass geworden..
Jedenfalls gehoere ich nach dieser Prozedur nun zu dem Kreis erlauchter, die den Aequator mittels Segelboot gequert haben..
nach der Aequatortaufe.. kalt wars
 
Begleitet von diversen Seevoegeln setzten wir unsere Reise fort. Das veraendern der Mastbiegung hatte zur Folge, das wir nun deutlich schneller unterwegs waren, und auch der gleichzeitige Einsatz von Genoa und Fock zum Grosssegel brachte ueberraschenden Erfolg..
Genoa und Jib zusammen gesetzt
Die Galionsfigur! ein bluetoed Boobie aus Galapagos faehrt einen ganzen Tag auf dem Anker mit
 
So kam bereits am naechsten Tag, dem 8. Mai, um 2 Uhr morgens die Kueste von San Cristobal, Galapagos in Sicht, und um 8 Uhr liefen wir, bereits begleitet von Seehunden, in der Wreck Bay, Puerto Moreno, ein.