Mittwoch, 2. Mai 2012

Tuvalu - Funafuti


Um von Tonga nach Tuvalu zu gelangen, ist eine Uebernachtung in Suva, Fidschi noetig. Am Flughafen traf ich einen netten Fiji-Inder, in dessen Buero (er ist Chef der Flughafenreinigung) ich Teile meines Gepaecks zwischenlagern konnte, und bei dessen Familie ich uebernachten durfte. Soweit! Ob ich ihm als Gefallen GinGordon aus dem Duty Free mitnehmen kann? – kann ich. Aber erst mal gehts nach Tuvalu.
Als ich vor 10 Jahren die Doku im TV sah, dachte ich, dass muss das Paradies schlechthin sein. Und meine Vorstellungen wurden nicht enttaeuscht! Die Gastfreundschaft und Freundlichkeit der Suedseeinsulaner ist in Worte kaum zu fassen, gepaart mit Tropen und Meer also das perfekte Ziel fuer mich.

 Tuvalu - Funafuti Atoll


 die schmalste Stelle der Insel, 10m breit

Eine halbe Stunde Bootsfahrt ueber die Lagune sind die sprichwoertlichen einsamen Inseln. Unbewohnt, klein, mit  Kokosnusspalmen, Sandstrand und Schnorchelgruenden, bacherlwarmes Wasser, riesige Muscheln und Krebse am Strand, ein Traum. Einen Tag goennte ich mir das Vergnuegen, mit einem Bootsmann, der 43 Jahre auf Containerschiffen mitgefahren ist und die ganze Welt gesehen hat. “am schoensten ist es in Tuvalu” –glaube ich ihm sofort.
Wenngleich Tuvualu ohne Hilfe von aussen schwer ueberleben koennte – diverse Hilfsprojekte v.a. aus Taiwan, China und auch aus der EU finden hier statt.





 Muschelschuhe!

 
Da mir das Hotel mit Landebahnblick mit 83 A$ leider zu teuer war, fragte ich die Baeckerin im Ort um Alternativen und zog nach zwei Tagen bei Ihr ein. Strategisch guenstig ob der zwei Sorten Brot,  mit drei Kleinkindern und sogar eine Gitarre gabs! In einem der Chinesenshops konnte ich die fehlende e-Saite organisieren, und wenn ich nicht gerade mit Motorradfahren, Inselerkunden, mit den Kindern spielen oder den Nachbarn plaudern beschaeftigt war, sass ich in der Fale vorm Haus und spielte vor mich hin. Da ich innerhalb eines Tages vollwertiges Familienmitglied war, wars manchmal auch stressig – ein Morgen etwa: Waehrend Makelita, die Oma und Baeckerin, beim Einkaufen war und ich in Ruhe gitarrespielend meinen Kaffee vorm Haus schluerfen wollte, wachten die Kinder auf, kamen die Nachbarn zum Brot kaufen, kamen die Nachbarskinder zum Gitarre – zuhoeren, gleichzeitig rannte die Henne mit dem Kueken ins Haus, das Kueken verirrte sich in der Kueche – Hendldreck wegputzen, Kueken einfangen, Brot verkaufen, und die Kinder fandens luuustig! Ui, so viele Aktivitaeten innerhalb von drei Minuten.. das passt so gar nicht zum bedaechtigen Tagesablauf hier.



 Barfuss Mopedfahren.. macht jeder hier. Auf Tuvalu gibt es auch keine Sturzhelme

 Lustiges Kinderspiel - ein Krebs und ein Welpe..

der Hurricane von 1972 hat seine Spuren hinterlassen..

 Schweinestall mit Meeresblick

 Fischerboote

 EU - Projekte - Wassertanks fuer die Familien

fuer Gitte! Alles Liebe zum Geburtstag! 

 Makelina und ich beim Mopedfahren

 die Kinder
 habe meine tolle Haengematte in Tuvalu gelassen - meine Family hier war zu begeistert..



Zweimal woechentlich jeweils Dienstag und Donnerstag findet die Attraktion anderer Art statt – der Flieger kommt. Die Landebahn ist  ansonsten Spielplatz, Fussball- Rugby-und Volleyballfeld, sowie Rennstrecke fuer Motorradrennen, nachts breiten Familien ihr Lager aus, wenn es zu warm in den Haeusern wird, sowie Techtelmechtel.. 
 Wenn der Flieger kommt, versammelt sich die halbe Insel , um  Neuankoemmlinge zu begutachten oder Freunde zu verabschieden. Die Sirene des kleinen Feuerwehrautos ist auf der ganzen Insel zu hoeren, man kann den Flieger, eine uralte Propellermaschine, also nicht verpassen.
Und das Einchecken.. ist nirgendwo so einfach wie auf Tuvalu – zwei Stunden vorher gibt man sein Gepaeck ab, holt sich das Flugticket sowie den Ausreisestempel, um dann zurueck im Dorf seinen Aktivitaeten nachzugehen.. 


 die Landebahn in den Abendstunden..

 ..und wenn der Flieger kommt.

 es gibt sogar einen Duty Free Shop!

ImBriefmarkenbuero werden die buntesten Briefmarken und Sonderetitionen verkauft – von 40 Jahre Mondlandung ueber Mozart, Fussballchampionsleague bis hin zu Lady Diana & Co – es gibt hier einfach alles. Und weil sie so viele Briefmarken haben, haben sie mir ein paar geschenkt. Freudig habe ich damit meine Postkarten markiert, um am Postamt zu erfahren, dass die Marken leider nicht mehr gueltig sind.. "macht aber nix, ich habs ja nicht wissen koennen, wir senden sie trotzdem!"

Zwei Tage vor meiner Abreise musste der Urgrossvater, 89, ins Krankenhaus. Und damit ihm dort nicht langweilig ist, kommt ein Familienmitglied mit – das ist in Tuvalu generell ueblich. Die gesamte Familie ist fortan beschaeftigt, Dinge fuer die beiden ins Krankenhaus zu bringen – in dieser Zeit kann ich das Moped, dass wir gemeinsam benutzen, nicht mehr so oft ausleihen, ich werde dafuer herumkutschiert, wenn ich etwa ans Ende der Insel (je 5 Minuten in beide Richtungen) mag.
Und als der naechste Dienstag, der Tag meiner Abreise kommt, weint der Kleine “Baby” fuerchterlich – wir haben uns sehr gut verstanden, unterschiedliche Sprache ist ueberhaupt nicht wichtig – und nicht nur Makelita ist betruebt – auch mir faellts sehr sehr schwer die Insel zu verlassen. Eines Tages muss ich auch hier meine Familie wieder besuchen!
Aber 2,5 Stunden weiter suedlich warten neue Abenteuer.. in Fidschi – und endlich eine neue, supertolle Taucherbrille, die passt und dicht ist…


zum Abschied bekommen Manami und ich von Makalena eine Perlenhalskette, und die Reise geht weiter.. Wir waren die beiden einzigen Touristen hier

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Hmm, Tuvalu heißt übersetzt, vermutlich, "Nicht nur junge Hunde führen hier ein Leben wie ein junger Hund" - und sogar Krabben bestätigen dies mit einem anerkennenden Winken... ach, einmal nur Tuvaluanese sein und sonst nichts... noch besser als Schilehrer in den Alpen! (oder Tuvaluaner, Tuvaluer...?? Egal!*hihi*)

Anonym hat gesagt…

Manchmal erreichen einen gleich 2 Karten auf einmal - nun, wenn es hilft die Welt zu retten, dann mögen sie mich überhäufen!
Stay tuned & happy beyond the stars!