In Tonga, der einzigen Insel in der Suedsee, die niemals kolonialisiert wurde,
ticken die Uhren anders.
Ich komme an einem Samstag abend an, der erste Weg vom
Flughafen fuehrt mich in einen Shop zum einkaufen – am Sonntag naemlich,
passiert nichts, aber auch wirklich gar nichts in hier. Jeder noch so kleine
Laden hat zu, alle Kaffehaeuser und Restaurants haben zu, kein oeffentlicher
Verkehr, weil am Sonntag gibts nur eines: Kirche. Es wird natuerlich erwartet
dass der Tourist ansich moderat gekleidet – in Schwarz und schwarzem Rock –
erscheint, wenn er denn erscheint. Schwarz und mit Bastmatte um die Huefte, da
der Koenig kuerzlich verstorben ist und man noch trauert.
Ich komme unter in Tonis Guesthouse, der Besitzer ist vor 23
Jahren aus England ausgewandert und hierhergezogen, ohne jemals seinen
typischen englischen Humor und Sarkasmus verloren zu haben. In den naechsten Tagen
erfahre ich sehr viel ueber das Leben in Tonga, auch von den Mitarbeitern Mane
und Peter.
Mein Aufenthalt in Nuko’alufa, der Hauptstadt, verlaeuft
nicht wie geplant drei Tage, sondern meine gesamte Zeit hier. Denn mit den
Faehren hier ist das so eine Sache.. die Faehre nach Eua sollte am Dienstag zu
Mittag gehen. 3,5 Stunden spaeter entschied man sich, den Hafen nicht zu
verlassen – vielleicht morgen? Am Mittwoch gabs dann auch keine Faehre –
vielleicht am Donnerstag? – am Freitag sprang dann die Faehre nach Ha’api ein,
um schnell nach Eua zu fahren – Rueckkehr ungewiss. (es gibt 2 Faehrgesellschaften
hier, keine Faehre ging!) So blieb ich lieber auf Tonga’tapu, der Hauptinsel
und machte Tagesausfluege auf die kleine Offshoreinsel Pangamatu – zum Schwimmen,
bzw. zu den Blowholes nach Houma und in die “Stadt”.
Die Abende in Tonis Guesthouse verbrachte ich regelmaessig
mit Kavatrinken – das Gebraeu das traditionell Maennern vorbehalten
ist hat eine entspannende Wirkung und wird Literweise neben angeregter Plauderei
getrunken – das waren die Abende wo Toni und Mane ein klares Bild von Tonga zeichneten.
– Eine Infrastruktur fuer Tourismus gibt es hier nur sehr spaerlich – Tonga wird
ueberwiegend von Ueberseelaendern finanziert – China etwa hat alle Strassen
gebaut, Japan hat viele Schulen gesponsert (und darf dafuer Wale in den
Gewaessern fangen), die Verwandtschaft in Neuseeland, Australien, Hawai,
Tahiti, etc. Finanziert die Verwandtschaft in Tonga – wer Bitte braucht da noch
das Geld der Touristen? –So kann es schon passieren, dass man in einem Strandresort
nichts zu essen bekommt und auf Nachfrage nur verwundert gefragt wird, ob man denn
nicht seine eigenen Hendln mitgebracht hat? ..
Trotz allem oder gerade deswegen habe ich meine Zeit in
Tonga sehr genossen – nach sehr kurzer Zeit kennt man die Menschen in der Stadt
bereits und man fuehlt sich einfach wohl!
am Markt gibts Brotfrucht Maniok undCo,
am Fischmarkt die buntesten Fische - bereits in Plastiksackerl verpackt!
bei den Blowholes 1
Blowholes 2
eine der sehr zahlreichen Kirchen - ueberwiegend sieht man hier Mormonen Kirchen
der Koenigspalast
Kulturschaun kann man auch hier, "Stonehenge" von Tonga.
ein Friedhof - die Graeber sind meist mit Bierflaschen geschmueckt, um die unterschiedlichen Stufen zu zeigen, sowie immer! -mit Plastikblumen.
Sonntagstracht zum Kirchgang
Wenn ein Kreuzfahrtsschiff anlegt, wacht die Stadt ploetzlich auf - zahllose Taxis und Tourguides sind unterwegs, und die Preise am Markt steigen um bis zu 300 Prozent..
Offshore - Insel Pangaimotu, am Schiffswrack hier kann man schnorcheln
da sind sie also her, diese tollen, riesigen Muscheln!
Abends beim Kava trinken mit Mane und Toni