Montag, 20. Februar 2012

Segeltoern am Great Barrier Reef

Auf der Hoehe der Whitsunday Islands habe ich mir einen Segeltoern gegoennt, um am Great Barrier Reef zu Schnorcheln und den Whitehaven Beach zu sehen. 3 Tage und 2 Naechte am Boot, (64 ft) mit 21 anderen Schnorchelinteressierten, gings los. Ungluecklicherweise ist gerade Quallenhochsaison, unter den Quallen gibt es einige ganz ueble, deren Kontakt eine Essigbehandlung und einen laengeren Krankenhausaufenthalt nach sich zieht. Daher sind die sog. Stingersuits absolut obligatorisch. -vergleichbar mit Tauchanzuegen, noch besser vergleichbar mit Raumschiff Enterprise - die allererste Staffel. Jedesmal ins Meer gehen meint also Raumanzug anziehen. und dann.. Korallen in allen Farben, riesige freundliche Fische, v.a. Maori Wrassen, wunderliche Wasserkreaturen, Quallen..
Der kurze Segeltoern wars jedenfalls wert, Haie konnten vom sicheren Boot aus beobachtet werden, und die Meeresschildkroeten tummelten sich im Wasser, Schnorcheln zu Sonnenaufgang, ja, und segeln..



Whitehaven Beach






Habibi, das Segelboot

Freitag, 17. Februar 2012

Finch Hutton - Regenwaldcamp

auf dem Weg zurueck zur Kueste ein Abstecher in den Regenwald - im "Platypuscamp" , so die Werbung, "kann man den Schnabeltieren beim Schwimmen zusehen!" - um es kurz zu machen, die Schnabeltiere sind konsequent nicht aufgetaucht, nicht zu Sonnenaufgang und auch nicht zu Sonnenuntergang. Schoen wars trotzdem - baden im Fluss (fuer Gitte: hier gabs keine Krokodile), plaudern mit den Kakadus, wandern zum Wasserfall, und Zuckerrohrfelder, soweit das Auge reicht..

im Dschungelcamp


plaudern mit den Kakadus, die hier leben, die beiden finden mein Papierfetzerl ganz toll..

und streiten sich drum, wers zerlegen darf..

Wasserfall mit Eiskaltem Wasser, bei 35 Grad jedoch ein muss..

noch mehr Zuckerrohr

auf Sapphirsuche..

in Sapphire. Sowie auf Rubinsuche in Rubyvale, klingende Namen, dahinter verbirgt sich jeweils ein Ort, der aus einem Hotel - Pub, einigen Bruchbuden (Claims), frei herumwandernden Kuehen und Pferden sowie aus Campingplaetzen besteht. Auf der Hoehe des Tropic of Capricorn machen wir den 250km Abstecher ins Landesinnere - passieren dabei die Hauptstadt der Rinder - Rockhampton.

Noerdlich des Tropic of Capricorn ist alles anders - Tropen. Es ist Regenzeit, Gottseidank kein Dauerregen mehr, einmal taeglich ein Guss, das ist absolut tolerabel..
vor dem Regen.

Achtung ist hier auch geboten vor Benutzung der Toiletten - man weiss nie, was einen erwartet..
unterwegs auf einer Raststation. Froesche in den Klos werden alltaeglich - eines der wichtigsten Botschaften am stillen Oertchen ist "Klodeckel zumachen!" - auch Schlangen ringeln sich hier gerne.

..und weils grade um Froesche geht.. Australier essen gerne Fast food. Die Vorteile haben auch Froesche erkannt - wo laesst sichs besser essen als unter der Moskitolampe..
Fast Food fuer Froesche - jedes mal, wenns einen Moskito derbroeselt (Lampe oben im Bild), freut sich ein Frosch..

..an dann waren da noch die Cane Toads. Eine gute Idee eigentlich, Froesche einzubuergern, die effizient die zuckerrohrfressenden Kaefer fressen sollten.. Was man aber nicht bedacht hat, ist das diese Spezies Giftdruesen an den Backen hat, und die unglueckliche Schlange, die diesen Frosch bejagt, noch stirbt bevor sie den Frosch schlucken konnte. Somit keine natuerlichen Feinde, somit ueberall.
Cane Toad

auf dem Weg nach Sapphire

Edelsteinsuche am wilden Fluss - die Ueberschwemmungen der letzten Wochen machen Hoffnung auf glitzernde Edelsteine - letztendlich fand ich nur Kristalle im Fluss.

ein Pulsator, mit dem geschuerft wird

"Buckets of Wash" gibts an jeder Ecke, aber auch "Bags of Wash" -da ich eher keine Geduld fuers Edelsteinsuchen aufbringe, musste ich mir so einen Beutel zulegen - tatsaechlich waren darin einige Sapphire und Zirkone.. zu wertlos fuer die ansaessigen Edelsteinverwerter - unter ihnen auch ein Exiloesterreicher, der hier seit 30 Jahre schuerft (wer kennt die Sendung "am Schauplatz", eine der Episoden von 1997, da war er Hauptdarsteller)

auch die freilaufenden Rinder nutzen den wilden Fluss.






Bundaberg und die Schildkroeten

Bundaberg ist in erster Linie bekannt fuer.. Rum. Eine der bekanntesten Destillerien hat hier ihren Sitz. Das war jedoch nicht der Grund fuer den Besuch dieser eher langweiligen Stadt, es ist naemlich derzeit Schildkroetensaison! Sowohl Eierlegen als auch Schluepfen findet bereits statt, und in Bundaberg ist einer der wenigen Straende, zu dem div. Schildkroeten von nah und fern pilgern.
Ab etwa Bundaberg und Richtung Norden wird ausserdem Zuckerrohr in rauen Mengen angebaut - in den Zuckerrohrfeldern sitzen die Cane Toads, die die Kaefer fressen sollen, die Black Bellies, eine der giftigsten Schlangen Australiens, und so manch anderes Getier.

Zuckerrohr

Das Wahrzeichen der Distillerie - die Flasche! (fuer Beni: nein, ich hab keinen Rum gekauft, und auch nicht getrunken - mit durchschnittlich 64 Dollar per Liter a bisserl arg teuer!)


Um zu den Schildkroeten zu kommen, musste eine Tour gebucht werden - alles steht hier im Zeichen zum Schutz und zur Rettung der Meeresschildkroeten. Also Tour gebucht, ins Schildkroetenzentrum gefahren, und gewartet. Die Ranger und Wissenschaftler sind in der Abenddaemmerung unterwegs am Strand, schaun, ob sich was tut, und wenn sich was tut, darf die Gruppe der Touristen an den Strand, zuschauen, was sich tut. In unserem Fall war es keine Eierlegende Loggerhead, sondern schluepfende Loggerheadschildkroeten.
..eine frischgeschluepfte Schildkroete - erst wurlts im Sand, dann schaut das Kopferl raus und die Schildkroete "schwimmt" aus dem Sand heraus, total Lichtfixiert, deshalb durften keine Bilder gemacht werden. - bis auf dieses! - In weiterer Folge graben die Wissenschaftler nach dem Gelege, um zu schauen, ob da noch mehr kommen - jede noch gefundene Schildkroete rief ein frohes "aah" unter den Zuschauern hervor, die zwei toten Schildkroeten ernteten ein bedauerendes "ooh".

die Wissenschaftler beim ausgraben des Geleges - jedes Gelege wird sorgsam kartiert, die Eier gezaehlt, genaue Aufzeichungen gefuehrt. Denn.. von 1000 Schildkroeten ueberlebt durchschnittlich nur eine, um 30 Jahre spaeter jaehrlich etwa 400 Eier zu legen..
Im Anschluss werden die gesammelten Schildkroeten (der grosse Pulk war bereits ins Wasser gewandert) losgelassen in Richtung Wasser, mit Taschenlampen stellen die Forscher sicher, dass die Kleinen auch tatsaechlich ihren Weg finden.. Tolles Erlebnis!

Fraser Island

..die Insel an der Fraserkueste - bekannt fuer ungetruebten 4WD Spass. Aus oekonomischen Gruenden, und auch da die Fuesse nicht nur zum Gasgeben da sind, entschliessen wir uns, die Insel zu Fuss zu erkunden - innerhalb zweier Tage laesst sich so einiges an Distanz zuruecklegen. Ausgeruestet mit Muesliriegeln, Aepfeln und der blauen Plane machen Olli und ich uns auf den Weg.

auf der Faehre lassen sich die diversen Jeeps, Landrovers usw bewundern, hier faehrt auch ein Tanklaster mit.

die ersten 10 km gehts durch wunderbaren Regenwald, vorbei an Flusslaeufen und ueberwiegend Insekten.

die Schilder machen Mut auf mehr - warum nicht 27 km am ersten Tag gehen?

in km 11 ist der wunderbare See Mc Kenzie, der zum Schwimmen in kristallklarem Wasser einlaedt..
Da es erst frueher Nachmittag ist, entscheiden wir uns fuer eine Inselquerung. Nur 15 km mehr, und wir sind auf der anderen Seite..
Schildkroeten im See

in der Abenddaemmerung, beinahe auf der anderen Seite, taucht die grosse Sandduene auf, neben einem weiteren See. Da der See etwas heimtueckisch mit Felsen unter der Oberflaeche ist, verzichte ich aufs Sandduenenrutschen..



die andere Seite.. endlich. War doch anstrengender als gedacht, unterwegs keine Beschilderung mehr, die TEVAs eignen sich fuer den dornigen Untergrund weniger - die naechsten Tage stehen mir diverse kleinere Operationen meiner Zehen bevor.
Hier schlagen wir unser Nachtlager auf - die bewaehrte blaue Plane.

..um halb fuenf Uhr morgens - ob der Dingos nicht besonders gut geschlafen - fuehle ich mich beobachtet - tatsaechlich - ein Dingo, keine zwei Meter von unseren Koepfen entfernt! - Das war dann doch etwas zu viel fuer mein mutiges Fotografenherz - anstatt zur Kamera griff ich reflexartig zum Dingostecken - daher kein Jahrhundertbild vom Dingo.. Die praktische blaue Plane hat einen Nachteil: zu attraktiv fuer Marchflies. In der Groesse von Pferdebremsen sind um fuenf Uhr frueh ploetzlich hunderte praesent - die Stiche sind schmerzhaft und jucken unglaublich, also auf..

Sonnenaufgang anschaun. Grossartig! Angesichts der veranschlagten 27 km zurueck auf die andere Seite, zur Faehre, sind wir nicht in bester Stimmung - wegen vergangener Waldbraende sind viele Wanderwege geschlossen und wir muessen auf der Strasse = Sandpiste gehen. Der geneigte Wanderer hier mag laecheln ob 27 km gehen - aber 27 km in weichem Sand ist definitiv nicht das gleiche wie auf befestigtem Untergrund! So waren wir alles andere als ungluecklich, als uns in km 10 jemand mitgenommen hat. - Nachdem uns der Ranger vom Dienst unterwegs mitgeteilt hat, das Autostoppen in Australien strafbar ist.. (wie so vieles andere auch..)
Fazit: tolle Insel, aber definitiv empfehlenswert mit einem 4 WD Gefaehrt..

Zurueck am Festland, besucht uns abends am Swimmingpool dieser drollige kleine Geselle, der sich sogar streicheln laesst - nachdem er unser Brot gefressen hat..




Montag, 6. Februar 2012

Fraser Coast

Auf dem Weg zum Fraser Island ein kurzer Stop am Rainbow - Beach, benannt nach den vielen verschiedenen Sandfarben

Wind und Wetter haben gar wundersame Formationen geformt,

und die See spuckt gar wundersame Kreaturen an den Strand.. die ganz schoen unangenehm sind, wenn einen der blaue Tentakel trifft..



weils hier so schoen ist, sind wir etwas laenger dageblieben, Camping direkt am Strand hat schon was.. und in der Bucht leben ca. 5 Schildkroeten - regelmaessig tauchen die Koepfe aus dem Wasser

..was fuer ein Bett! Blick am Strand bei angenehmen Temperaturen..

die unzaehligen Krebse und Tierchen zeichnen jeden Tag aufs neue ihre Spuren in den Sand..


..und wandern Abends gemeinschaftlich ins Wasser.

Brumbies! Hier gibts tatsaechlich Wildpferde. Sie galoppieren hier nicht ueber endlos weite Steppe, sondern wandern zwischen Wald und Campingplatz umher - die Camper sind eingezaeunt, damit die Pferde nicht die Zelter einrennen..

am Tag davor parkte hier unser VAN. Im weichen Sand..steckten wir fest, als wir fuer ein neues Permit aufbrechen wollten. In dieser Situation kamen die unterschiedlichen Mentalitaeten zum tragen: Der Australier unter uns machte sich auf die Suche nach jemanden, der uns hier rauszieht, der Englaender kochte erstmal Tee, und die Oesterreicherin.. baute zwei Fahrspuren aus Aesten und Zweigen und rettete den VAN..